Der Begriff „Krebsprävention“ mag zunächst sehr medizinisch und abstrakt klingen. Dabei ist das, was sich dahinter verbirgt, gar nicht so kompliziert. Zunächst einmal: Prävention bedeutet nichts anderes als Vorbeugung. Krebsprävention umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, das Risiko für eine Krebserkrankung zu verringern, eine Krebserkrankung früher zu erkennen oder die Folgen einer bestehenden Krebserkrankung zu mildern.
Es gibt drei Arten der Prävention.
Primärprävention
Die Primärprävention zielt darauf ab, Krebs gar nicht erst entstehen zu lassen. Im Zentrum steht, Krebsrisikofaktoren zu vermeiden oder zu minimieren, da sie die Entstehung von Krebs begünstigen können. Dazu zählen zum Beispiel Rauchen, Alkoholkonsum, eine ungesunde Ernährung oder Bewegungsmangel. Auch Impfungen gegen krebserregende Viren gehören zur Primärprävention. Mit der Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) lässt sich beispielsweise das Risiko für Gebärmutterhalskrebs sowie für Krebs am After, im Genitalbereich und im Mund-Rachen-Raum senken.
Sekundärprävention

Die Sekundärprävention (auch: Früherkennung) hat das Ziel, Krebs und seine Vorstufen so früh wie möglich zu erkennen – zu einem Zeitpunkt also, an dem die Heilungschancen durch eine wirksame Therapie in der Regel am besten sind. Dazu gehören regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung und Screening-Programme, wie die Mammografie zur Brustkrebsfrüherkennung oder die Darmspiegelung zur Darmkrebsfrüherkennung. Diese Untersuchungen richten sich an Menschen, die symptomfrei sind, jedoch aufgrund ihres Alters, Geschlechts oder anderer Faktoren (zum Beispiel genetische Veranlagung) ein erhöhtes Risiko aufweisen. Die frühzeitige Erkennung ermöglicht in vielen Fällen eine schonendere Behandlung und kann die Heilungschancen oft erheblich verbessern.
Die gesetzliche Krebsfrüherkennung richtet sich an Menschen ohne besonderes Krebsrisiko. Personen mit einem erhöhten Krebsrisiko – beispielsweise aufgrund einer Vorerkrankung oder einer erblichen Veranlagung – sollten sich bei ihren Ärzt:innen über ergänzende Früherkennungsuntersuchungen informieren.
Tertiärprävention

Die Tertiärprävention (auch: Nachsorge) richtet sich an Menschen, die bereits an Krebs erkrankt sind. Ziel der Nachsorge ist es, ein Wiederauftreten (Rezidiv) oder das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, Zweittumore frühzeitig zu entdecken sowie die Lebensqualität zu verbessern. Im Fokus stehen – abhängig von Krebsart und medizinischer Einschätzung – Untersuchungen, die mögliche Rückfälle frühzeitig erkennen sollen. Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität, zur Vorbeugung oder Linderung von Langzeit- oder Spätfolgen der Behandlung und zur Krankheitsbewältigung spielen ebenfalls eine zentrale Rolle.
Wie entsteht eigentlich Krebs?
Krebs entsteht, wenn sich normale Zellen in Tumorzellen verwandeln. Die veränderten Zellen entgehen den körpereigenen Kontrollmechanismen. Sie verändern ihre biologischen Eigenschaften, dringen in gesundes Gewebe ein, können dieses zerstören und sich ungebremst im Körper ausbreiten. Ursachen dafür sind Schäden am Erbgut der Zellen oder Fehler beim Ablesen der Erbinformation.
Verschiedene Faktoren können zur Krebsentstehung beitragen. Manche davon sind vermeidbar, andere nicht. Dabei können vermeidbare und unvermeidbare Einflüsse zusammenspielen.
Unvermeidbar sind zum Beispiel zufällige genetische Fehler bei der Zellteilung, die mit fortschreitendem Alter immer häufiger auftreten können, oder eine erbliche Veranlagung. Vermeidbar ist hingegen der Einfluss von Lebensstilfaktoren wie Tabak- oder Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung, Übergewicht und UV-Strahlung. Darüber hinaus spielen Krankheitserreger und Umweltfaktoren als beeinflussbare Faktoren eine Rolle.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes und der Deutschen Krebshilfe.