In der Präventionsambulanz am Nationalen Krebspräventionszentrum entwickeln und erproben wir in Studien gemeinsam mit Bürger:innen neue Ansätze und Methoden für die Krebsvorbeugung und Krebsfrüherkennung. Außerdem sammeln wir langfristig Krebsrisikodaten und Bioproben für die Krebsforschung, um neue Erkenntnisse zur Entstehung, Vorbeugung sowie frühzeitigen Erkennung von Krebs zu gewinnen und bestehende Programme zu verbessern. Dabei erfassen wir zum Beispiel genetische Risikoprofile, prüfen neue Biomarker oder entwickeln und testen App-basierte Früherkennungsmethoden. Zusätzlich richten wir Forschungsstudios ein – wie die Viessmann-Ernährungswerkstatt und das Hopp-Bewegungslabor. Hier untersuchen wir in Ernährungs- und Bewegungsstudien den Einfluss des Lebensstils auf das Krebsrisiko und entwickeln Instrumente, die eine gesundheitsbewusste Lebensweise fördern.
Hinweis: Die Studien folgen festgelegten Protokollen, die klare Ein- und Ausschlusskriterien für die Teilnahme definieren. Diese Protokolle beschreiben auch, wie Teilnehmer:innen in die Studie aufgenommen werden. Weitere Informationen dazu und die entsprechenden Ansprechpersonen finden Sie auf den Internetseiten der einzelnen Studien.
Aktuelle Studien (Auswahl)
PROBASE-Studie

Die von der Deutschen Krebshilfe geförderte PROBASE-Studie (Risk-adapted prostate cancer early detection study based on a “baseline” PSA value in young men) wird von den Abteilungen „Personalisierte Früherkennung des Prostatakarzinoms“ und „Epidemiologie von Krebserkrankungen“ am DKFZ durchgeführt. Die Studie basiert auf der Beobachtung, dass der Ausgangswert des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Alter von 45 bis 50 Jahren eine hohe Vorhersagekraft dafür hat, ob ein Mann später an Prostatakrebs erkranken wird.
Das Hauptziel der Studie besteht darin, eine Prostatakrebs-Vorsorgestrategie zu entwickeln, die es ermöglicht, aggressive behandlungspflichtige Prostatakarzinome mittels eines Basis-PSA-Wertes frühzeitig zu erkennen. Gleichzeitig sollen Männer vor belastenden falsch-positiven Befunden sowie Überdiagnosen und Übertherapie bewahrt werden.
Die Studienteilnehmer:innen werden über die Einwohnermeldeämter nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und persönlich eingeladen. Eine selbständige Meldung zur Studienteilnahme ist nicht möglich.
Studienzentrum Heidelberg
Berliner Straße 45, 1. OG in den Räumlichkeiten der Präventionsambulanz
69120 Heidelberg
Telefon: +49 6221 42-5488
E-Mail: probase(at)med.uni-heidelberg.de
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der PROBASE-Studie.
LION-RCT-Studie

Die LION-RCT-Studie (Randomisierte kontrollierte Bewegungs-Interventionsstudie) wird im Rahmen des EU-geförderten Projekts PREFERABLE II in Kooperation der Abteilung „Bewegung, Präventionsforschung und Krebs“ am DKFZ mit der Arbeitsgruppe „Onkologische Sport- und Bewegungstherapie“ am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg durchgeführt. Sie untersucht, wie gut ein online durchgeführtes Trainingsprogramm von Krebspatient:innen angenommen wird und inwieweit es belastende Beschwerden nach Abschluss einer Krebsbehandlung lindern kann.
Das Ziel der Studie ist es, eine live und online durchgeführte Bewegungsintervention zu testen, um krebs- und therapiebedingte Nebenwirkungen abzumildern.
1. Sie haben Ihre Krebstherapie (inkl. Chemotherapie) vor drei bis zwölf Monaten abgeschlossen.
2. Sie haben keine Fernmetastasen.
3. Sie leiden unter belastenden Symptomen wie Fatigue, Angst, Depressionen, Polyneuropathie oder geringer körperlicher Leistungsfähigkeit.
4. Sie treiben nicht mehr als 2,5 Stunden Sport pro Woche.
Weitere Informationen sowie die Kontaktmöglichkeit finden Sie auf der Seite der LION-RCT-Studie.
4-IN-THE-LUNG-RUN-Studie

In Deutschland soll demnächst flächendeckend ein Lungenkrebs-Früherkennungsprogramm für Risikogruppen eingeführt werden. Dieses Programm bereitet die 4-IN-THE-LUNG-RUN-Studie vor. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis internationaler Studien, dass regelmäßige radiologische Untersuchungen der Lunge durch eine Niedrigdosis-Mehrschicht-Computertomographie (MSCT) die Lungenkrebssterblichkeit bei Raucher:innen deutlich senken können. In der 4-IN-THE-LUNG-RUN-Studie wird nun das optimale Intervall zwischen den Screening-Runden untersucht. Deutschland beteiligt sich mit zwei Standorten an dieser Studie. Einer davon befindet sich am DKFZ in Heidelberg und wird von der Abteilung „Epidemiologie von Krebserkrankungen“ geleitet.
Derzeit empfehlen die meisten Leitlinien und Pilotstudien jährliche Screening-Intervalle zur Lungenkrebsfrüherkennung. Allerdings bestehen Bedenken hinsichtlich der erhöhten Strahlenbelastung und einer möglichen Überlastung der radiologischen Praxen. Die 4-IN-THE-LUNG-RUN-Studie untersucht nun, ob eine Niedrigdosis-MSCT alle zwei Jahre ausreicht, um Lungenkrebs frühzeitig zu entdecken.
Derzeit laufen die Folgeuntersuchungen der 3.000 Teilnehmer:innen. Neue Teilnehmer:innen werden nicht mehr aufgenommen.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
4-IN-THE-LUNG-RUN Studienbüro
Telefon: +49 6221 42-2236
E-Mail: lungenscreening(at)dkfz.de
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der 4-IN-THE-LUNG-RUN-Studie.