Risikofaktoren kennen und handeln
Krebs kann verschiedene Ursachen haben. Oft ist es ein Zusammenspiel von Faktoren wie Lebensstil, genetischer Veranlagung und Umwelteinflüssen. Häufig spielt – in Abhängigkeit vom Lebensalter – auch einfach der Zufall eine entscheidende Rolle.
Dennoch können Sie Ihr persönliches Krebsrisiko durch gezielte Verhaltensänderungen reduzieren.
Rauchen vermeiden

Rauchen ist der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für Krebs, insbesondere für Lungenkrebs, aber auch für zahlreiche andere Krebsarten wie Blasen-, Nieren-, Mundhöhlen- und Kehlkopfkrebs. Insgesamt verursacht Rauchen rund 20 Prozent (85.000) aller Krebsneuerkrankungen in Deutschland (Stand: 2018). Der Verzicht auf das Rauchen oder das Vermeiden von Passivrauchen reduzieren Ihr Risiko erheblich. Je früher Sie mit dem Rauchen aufhören, desto besser – doch ein Rauchstopp lohnt sich jederzeit, da er bereits nach kurzer Zeit eine spürbare positive Wirkung auf Ihre Gesundheit hat. Und falls Sie nie geraucht haben: Bleiben Sie dabei, denn so schützen Sie sich langfristig.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe.
Auf Alkohol verzichten

Auch Alkohol ist ein Risikofaktor für verschiedene Krebsarten, darunter Leber-, Brust-, Mund-, Rachen- und Speiseröhrenkrebs sowie Magen-, Dickdarm- und Enddarmkrebs. Jährlich sind etwa 22.000 Krebsneuerkrankungen in Deutschland auf Alkoholkonsum zurückzuführen (Stand: 2020). Selbst geringe Mengen Alkohol erhöhen Ihr Krebsrisiko. Deshalb ist es ratsam, den Konsum zu begrenzen oder am besten ganz darauf zu verzichten.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes des DKFZ und der Deutschen Krebshilfe.
Sich gesund ernähren

Im Jahr 2018 waren rund 35.000 Krebsfälle auf eine ungesunde Ernährung zurückzuführen. Eine ungesunde Ernährung kann Ihr Krebsrisiko erhöhen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten sowie wenig rotem Fleisch und möglichst keinem verarbeiteten Fleisch trägt hingegen dazu bei, Ihr Risiko zu senken. Verarbeitetes Fleisch, wie Schinken, Speck, Salami und Wurst, steht mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs in Verbindung. Zudem wird empfohlen, den Konsum kalorienreicher Lebensmittel wie Softdrinks, Süßigkeiten und Frittiertem zu reduzieren, da sie aufgrund ihrer hohen Energiedichte zur Gewichtszunahme beitragen können.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes des DKFZ und der Deutschen Krebshilfe.
Übergewicht vermeiden

Starkes Übergewicht erhöht das Risiko für verschiedene Krebsarten, darunter Brust-, Darm-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Auch das Risiko für Krebsarten wie Gebärmutterkörper- und Leberkrebs ist bei Übergewicht erhöht. Etwa 30.000 Krebsfälle – das entspricht etwa 6 % aller Neuerkrankungen – sind auf Übergewicht zurückzuführen (Stand: 2018). Durch eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können Sie Ihr Gewicht im Normalbereich halten und so Ihr Krebsrisiko senken.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes des DKFZ und der Deutschen Krebshilfe.
Bewegung in den Alltag integrieren

Bewegung hat positive Auswirkungen auf verschiedene Prozesse im Körper, die der Krebsentstehung entgegenwirken, wie zum Beispiel die Regulierung entzündlicher Prozesse, der Immunabwehr und des Hormonhaushalts. Wenn Sie weniger Zeit im Sitzen verbringen und sich regelmäßig bewegen, senken Sie Ihr Risiko für verschiedene Krebsarten wie Darm-, Brust- und Gebärmutterkrebs. Schon 30 Minuten körperliche Aktivität pro Tag, etwa Spazierengehen, Radfahren oder leichte Sportarten, fördern Ihre Gesundheit und beugen Übergewicht vor.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes des DKFZ und der Deutschen Krebshilfe.
Krankheitserregern entgegenwirken

Viren wie bestimmte Typen humaner Papillomviren (HPV) oder die Hepatitis-B- und -C-Viren, aber auch andere Krankheitserreger, sind ursächlich an der Entstehung mancher Krebsarten beteiligt. So verursachen beispielsweise HPV Gebärmutterhalskrebs und eine Reihe weiterer Krebsarten, während Hepatitis-Viren im Zusammenhang mit Leberkrebs stehen. Impfungen, etwa gegen HPV oder Hepatitis B, bieten einen wirksamen Schutz.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes des DKFZ und der Deutschen Krebshilfe.
Schädliche Umwelteinflüsse reduzieren

Schadstoffe aus der Umwelt können die Gesundheit beeinträchtigen. Einige dieser Substanzen, wie etwa Asbest oder bestimmte Schadstoffe in der Luft oder am Arbeitsplatz, können das Krebsrisiko erhöhen. Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz und im Alltag reduzieren die Exposition und helfen, Risiken zu verringern.
Auch das radioaktive Radon kann über die Atemluft in die Lunge gelangen und Lungenkrebs verursachen. Nach dem Rauchen ist es der zweitwichtigste Risikofaktor für diese Krebsart. Radon ist ein natürlich vorkommendes Gas, das überall in unterschiedlicher Konzentration auftritt. Es entweicht aus dem Erdboden in die Raumluft und kann sich besonders in geschlossenen Räumen, vor allem in unteren Stockwerken oder Kellern, anreichern. Informieren Sie sich über die Strahlenbelastung in Ihrem Zuhause und ergreifen Sie gegebenenfalls Maßnahmen, um die Radonwerte zu senken.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes des DKFZ und des Bundesamtes für Strahlenschutz.
UV-Strahlung vermeiden

Natürliche UV-Strahlung der Sonne sowie künstliche UV-Strahlung in Solarien oder am Arbeitsplatz erhöhen das Hautkrebsrisiko, sowohl von weißem als auch von schwarzem Hautkrebs. Schützen Sie Ihre Haut, indem Sie intensive Sonnenstrahlung vor allem zur Mittagszeit vermeiden, sich im Schatten aufhalten, Ihren Körper mit Textilien bedecken, Sonnencreme für alle unbekleideten Körperstellen verwenden und nicht ins Solarium gehen.
Weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes des DKFZ und der Deutschen Krebshilfe.
Medikamente nur ganz gezielt einsetzen

Einige Medikamente, wie Hormonersatztherapien und Immunsuppressiva, können das Krebsrisiko erhöhen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Nutzen und Risiken, besonders bei einer langfristigen Einnahme.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Seite des Krebsinformationsdienstes des DKFZ.
Für Mütter: Ihr Kind stillen

Falls möglich, stillen Sie Ihr Kind. Stillen kann das Brustkrebsrisiko der Mutter reduzieren. Je länger Sie Ihr Kind stillen, desto besser. Der schützende Effekt des Stillens ist noch nicht vollständig erforscht, aber vermutlich hängt er mit Veränderungen der Bruststruktur und einer geringeren lebenslangen Hormoneinwirkung auf den Körper der Mutter zusammen.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Seite der International Agency for Research on Cancer.
Familiäres Krebsrisiko frühzeitig abklären

Einige Krebsarten können durch genetische Faktoren entstehen. Wenn in Ihrer Familie bestimmte Krebsarten häufiger auftreten, sollten Sie sich über genetische Beratungen und Tests informieren. Dies gilt besonders für Brust-, Eierstock- und Darmkrebs. Engmaschige Kontrolluntersuchungen können helfen, Krebs frühzeitig zu erkennen.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Seite des Krebsinformationsdienstes des DKFZ.
Weiterführende Informationen
Sie können viel für Ihre eigene Gesundheit tun: Durch einen gesunden Lebensstil ohne Rauchen, mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung leisten Sie nicht nur einen aktiven Beitrag, um Ihr Krebsrisiko zu reduzieren. Sie schützen sich auch vor weiteren Erkrankungen, steigern Ihre Fitness und stärken Ihr Wohlbefinden.
Weiterführende Informationen und konkrete Handlungsempfehlungen zur Krebsprävention finden Sie auch auf den Webseiten des Krebsinformationsdienstes des DKFZ und der Deutschen Krebshilfe. Dort erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie aktiv zur Vorbeugung beitragen und Ihre Gesundheit langfristig schützen können.