Unsere ­strategische ­Ausrichtung

Das Nationale Krebspräventionszentrum wurde vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe ins Leben gerufen, um die evidenzbasierte und zunehmend personalisierte Krebsprävention in Deutschland weiter zu entwickeln. Ziel ist es, das Potenzial der Krebsprävention voll auszuschöpfen. Denn in Deutschland besteht hier noch viel Nachholbedarf.

Das Nationale Krebspräventionszentrum wurde 2019 vom DKFZ und der Deutschen Krebshilfe im Rahmen einer langfristig angelegten strategischen Partnerschaft initiiert. Es bündelt die bisherigen Forschungsaktivitäten des DKFZ unter einem Dach und vereint Forschung, Aus- und Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Politikberatung und Outreach. Gemeinsam mit seinen Partnern entwickelt das Nationale Krebspräventionszentrum die Krebsprävention weiter und baut sie systematisch in ganz Deutschland aus.

Memorandum zur Krebs-­Präventions­forschung in Deutschland

Das vom DKFZ und der Deutschen Krebshilfe erarbeitete und 2023 veröffentlichte Memorandum zur Krebs-Präventionsforschung in Deutschland zeigt auf, wo hierzulande Nachholbedarf in der Krebsprävention besteht. Das Memorandum beschreibt zudem relevante Handlungsfelder und Lösungsansätze, die im Nationalen Krebspräventionszentrum aufgegriffen werden. 

Der Fortschrittsbericht 2025 hebt die Erfolge nationaler Initiativen hervor und unterstreicht zugleich die Notwendigkeit, die Krebsprävention weiter gezielt zu stärken.

Prävention bietet die Chance, die Häufigkeit von Krebserkrankungen zu senken und die Lebensqualität vieler Menschen nachhaltig zu verbessern. Im Nationalen Krebspräventionszentrum sollen evidenzbasierte Maßnahmen sowie Programme entwickelt und der gesamten Gesellschaft zugänglich gemacht werden. Das Nationale Krebspräventionszentrum dient als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Praxis und der Bevölkerung und vereint alle für eine wirksame Prävention wesentlichen Komponenten unter einem Dach: 

  • Hochrangige Präventionsforschung von der biologischen Grundlagenforschung bis hin zu Studien
  • Entwicklung von Programmen, die anschließend schnell für die breite Bevölkerung in die Praxis umgesetzt werden können
  • Evidenzbasierte Information und Beratung sowohl für die breite Öffentlichkeit als auch für die politische Entscheidungsebene
  • Die gezielte Weiterbildung von Präventionsexpert:innen und Präventionsforscher:innen

Ein langfristiges Ziel des Nationalen Krebspräventionszentrums ist es, allen Bürger:innen einen flächendeckenden Zugang zu einer personalisierten Präventionsberatung und der Teilnahme an Präventionsstudien zu ermöglichen. Dafür werden sogenannte Präventionsambulanzen eingerichtet – eine erste existiert bereits in Heidelberg. In diesen Präventionsambulanzen sollen zukünftig persönliche Beratungen angeboten und im Rahmen von Studien innovative Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen erprobt werden, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

Mit dem Nationalen Krebspräventionszentrum entsteht eine wegweisende Einrichtung, die Prävention, Präventionsforschung, Weiterbildung und Öffentlichkeitsarbeit vereint. Diese ganzheitliche Herangehensweise, die sämtliche Aspekte der Krebsprävention umfasst, soll europaweit als Vorbild dienen.

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender & Wissenschaftlicher Vorstand DKFZ

Die im Nationalen Krebspräventionszentrum durchgeführten Forschungsarbeiten werden durch multizentrische Studien unterstützt, die in Zusammenarbeit mit starken Partnern aus der Universitätsmedizin wie den von der Deutschen Krebshilfe initiierten und geförderten Comprehensive Cancer Centern (CCC) sowie den translationalen Zentren des DKFZ, dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), erfolgen. 

Um neue Erkenntnisse schnell und effizient in die Anwendung zu bringen, setzt das Nationale Krebspräventionszentrum auf interdisziplinäre Teams, die in sogenannten Krebspräventionsboards zusammenarbeiten. Hier tauschen sich Expert:innen aus verschiedenen Bereichen – wie der Grundlagen- und angewandten Forschung, der Biologie und der Epidemiologie – aus, um innovative Wege zur Vorbeugung und Früherkennung von Krebserkrankungen zu entwickeln. 

Darüber hinaus kooperiert das Nationale Krebspräventionszentrum mit Praxen, spezialisierten Einrichtungen, öffentlichen Gesundheitsdiensten sowie Krankenkassen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen. Hierdurch ist sichergestellt, dass die entwickelten Präventionsmaßnahmen breit und nachhaltig umgesetzt werden können.

Um nämlich allen Bürger:innen Zugang zu den Angeboten des Nationalen Krebspräventionszentrums zu ermöglichen, ist es entscheidend, sie gezielt in ihren Lebenswelten, wie Bildungseinrichtungen, Betrieben oder Freizeitbereichen, anzusprechen. Solche Maßnahmen sollen die Prävention möglichst nah an den Alltag der Menschen bringen und damit ihre Wirksamkeit erhöhen. 

Nach heutigem Wissen wären vier von zehn Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise und Interventionen wie Impfungen vermeidbar. Dieses Potenzial wird für die Krebsbekämpfung nicht genutzt: Das Nationale Krebspräventionszentrum wird Wegweiser dabei sein, die Möglichkeiten der Krebsprävention auszuschöpfen.

Dr. Franz Kohlhuber, Vorstandsvorsitzender Deutsche Krebshilfe

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Nationalen Krebspräventionszentrums ist die Weiterbildung von Präventionsexpert:innen. Mit der School of Prevention wird sichergestellt, dass hochqualifizierte Nachwuchsforschende ebenso wie nicht-akademische Fachkräfte im Bereich Krebsprävention weitergebildet werden. Programme wie die Cancer Prevention Graduate School (CPGS) bereiten junge Wissenschaftler:innen darauf vor, die zukünftigen Herausforderungen der Krebsprävention inter- und multidisziplinär zu bewältigen.

Insgesamt verfolgt das Nationale Krebspräventionszentrum einen umfassenden Ansatz, der Wissenschaft, Praxis und die Bevölkerung eng verknüpft. Das Nationale Krebspräventionszentrum schafft so langfristig eine dynamische und nachhaltige Struktur, die es ermöglicht, viele Akteur:innen aus Gesellschaft und Gesundheitswesen – wie Sportvereine, Bildungseinrichtungen, Betriebskantinen, das Betriebliche Gesundheitsmanagement von Unternehmen sowie Arztpraxen – mit evidenzbasiertem Wissen aus der Forschung zu versorgen und sie bei Umsetzung innovativer Präventionsprogramme zu unterstützen.

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